Liechtenstein – Ein Wochenende in Vaduz mit dem Fürstensteig

by Wladi

Im Herzen Europas, zwischen sanften Hügeln, sattgrünen Wiesen und charmanten Ortschaften, liegt eines der kleinsten, aber faszinierendsten Länder Europas: Liechtenstein. An nur einem Wochenende lässt sich hier eine perfekte Mischung aus Kultur, Natur und Abenteuer erleben. Ausgangspunkt ist die malerische Hauptstadt Vaduz, wo sich moderne Architektur und fürstliche Geschichte die Hand geben. Doch das wahre Highlight wartet oberhalb der Stadt: der Fürstensteig – ein spektakulärer Bergweg, der sich im Sommer in ein Paradies aus warmem Sonnenlicht, blühenden Almwiesen und atemberaubenden Fernblicken verwandelt. Wer sich auf diesen historischen Pfad wagt, wird mit Aussichten belohnt, die weit über das Rheintal hinaus bis in die Schweizer und österreichischen Berglandschaften reichen. Ein Sommerwochenende in Liechtenstein – klein im Maßstab, groß im Erlebnis.

100 Sekunden… Fürstensteig (Liechtenstein 2024)

Liechtenstein – Teil 1: Die Hauptstadt Vaduz

Als Unterkunft wählten wir das Hotel Vaduzerhof by b_smart. Es ist ideal für alle, die Wert auf top Lage, Flexibilität und modernen Komfort legen – ohne viel Schnickschnack. Besonders praktisch ist die 24-Stunden-Mobilität dank Self-Check-in. Darüber hinaus gibt es aber nichts zu erwarten, was für uns absolut okay war. Ein großes Plus sind ferner die kostenlosen Privatparkplätze des Hotels. Ferner hatte das Frühstück alles, was wir für eine erfolgreiche Wanderung brauchten. Doch bevor es hoch hinaus ging, erkundeten wir die Hauptstadt Vaduz an unserem Ankunftstag.

Das Schloss Vaduz thront majestätisch hoch über der Stadt. Die Residenz der Fürstenfamilie ist nicht öffentlich zugänglich, doch allein der Anblick der mittelalterlichen Mauern vor der Kulisse grüner Hügel ist ein Postkartenmotiv, das man nicht vergisst. In der Schatzkammer, verborgen unter dem Regierungsviertel, funkelt es wie in einem Märchen. Kostbare Fabergé-Eier, historische Waffen und Geschenke gekrönter Häupter machen diese Ausstellung zu einer Zeitreise in die schillernde Welt der Macht und Pracht.

Die Alte Rheinbrücke verbindet Vaduz mit dem Schweizer Sevelen – und das ganz romantisch aus Holz wie aus einem Hollywood-Film. Beim Überqueren spürt man den Charme vergangener Jahrhunderte und genießt den Blick auf den sanft dahinziehenden Rhein. Der Landtag des Fürstentums Liechtenstein ist ein markant, goldfarbenes Gebäude und ein Paradebeispiel moderner Parlamentsarchitektur. Mit seiner klaren Formensprache und den warmen Materialien setzt es einen eleganten Kontrast zur historischen Umgebung.

Vaduz entdecken – Kultur, Architektur und Fürstenglanz

Ein schwarzer Kubus aus Basalt – minimalistisch, kraftvoll und voller Meisterwerke. Das ist das Kunstmuseum Liechtenstein. Im Inneren erwarten dich internationale zeitgenössische Kunst und wechselnde Ausstellungen, die das Denken anregen. Das Active Energy Building ist ein visionäres Wohnprojekt und erinnert an eine Skulptur aus der Zukunft. Mit seiner innovativen Energietechnik produziert es mehr Energie, als es verbraucht – ein architektonisches Statement für Nachhaltigkeit.

Ein eleganter, futuristischer Bau, dessen Glas- und Metallflächen im Sonnenlicht glänzen. Es ist die Sprache vom CBS Channoine-Gebäude. Es steht für die wirtschaftliche Dynamik des kleinen Fürstentums und fügt sich dennoch harmonisch in die urbane Landschaft ein. Den Tag rundete ein Essen im New Castle perfekt ab und half und Kräfte bei Schnitzel und Bier für den nächsten Tag zu sammeln.

Am Ende des Spaziergangs bleibt ein Eindruck, der sich kaum in Worte fassen lässt: Vaduz vereint auf kleinstem Raum königliche Geschichte, kulturelle Schätze und zukunftsweisende Architektur. Ein Erlebnis, das sich Schritt für Schritt erschließt.

Liechtenstein – Teil 2: Der Fürstensteig

Wie erwähnt startete nach einem stärkenden Frühstück unser Abenteuer hoch über den Tälern Liechtensteins. Auf über 2.000 Metern entlang des spektakulären Fürstensteigs mit den markanten Drei Schwestern. Mit dem Auto ging es zunächst zum Ausgangspunkt dieser fordernden, rund sechs Stunden dauernden Bergtour: etwa 12 Kilometer, gespickt mit 800 Höhenmetern im Aufstieg und satten 1.500 Metern im Abstieg. Vom Gaflei-Parkplatz begann der Weg zu Fuß – und jeder Schritt bot grandiose Ausblicke und schroffe Felsformationen.

Das Ziel: die gemütliche Gafadura Hütte, wo ein kühles Bier nach dieser körperlichen Herausforderung schmeckt wie flüssiges Gold. Von dort führt der Weg weiter in den Ort Planken. Verschiedene Buslinien bringen einen zurück zum Startpunkt und zum Auto – dank Ticket-App und guter Planung völlig unkompliziert. Nur sollte man die zusätzlichen 2–3 Stunden von der Gafadura Hütte bis Planken sowie anschließend zum Auto nicht unterschätzen – und im Hinterkopf behalten, dass die Busse nicht rund um die Uhr verkehren.

Der Fürstensteig – Panoramaweg mit königlichem Ausblick

Der Fürstensteig gilt als einer der spektakulärsten Höhenwege in Liechtenstein – und das zu Recht. Schwindelerregende Pfade, atemberaubende Panoramen und die majestätische Felsformation der Drei Schwestern machen diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis für geübte Wanderer. Der historische Steig wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt und führt in luftiger Höhe entlang schroffer Felswände. Die „Drei Schwestern“ – drei markante Gipfel an der Grenze zu Österreich – sind nicht nur ein geologisches Highlight, sondern auch ein Symbol für die Bergwelt des Fürstentums.

Unterwegs bietet der Fürstensteig grandiose Aussichten auf das Rheintal, die Schweizer Alpen und den Bodensee in der Ferne. Der Pfad ist schmal, teils ausgesetzt und mit Drahtseilen gesichert – genau das Richtige für alle, die beim Wandern den Adrenalinkick lieben. Die Passage über die Drei Schwestern ist ein wahrer Höhepunkt: felsig, anspruchsvoll, aber landschaftlich überwältigend. Zwei Dinge werden mir bewusst: Ich weiß jetzt, was ein Klettersteig ist und dass sich nicht auf jedem Gipfel eine Gastronomie finden lässt.

Fazit

Diese Tour ist nichts für Einsteiger, aber wer sich auf die Herausforderung einlässt, wird mit einer der schönsten Höhenwanderungen des Alpenraums belohnt. Am Ende bleibt die Erinnerung an ein Abenteuer, das Herz und Beine gleichermaßen fordert – und einem das kleine Fürstentum von seiner ganz großen Seite zeigt.

Lust auf Natur aus einem anderen Blickwinkel? Dann lest hier weiter.

Hat Liechtenstein den Euro?

Die gültige Währung in Liechtenstein ist der Schweizer Franken (CHF). Mit Euro könnt ihr aber auch an den meisten Orten bezahlen.

Ist Liechtenstein so teuer wie die Schweiz?

Meiner Erfahrung nach mindestens so teuer. Auf der Wanderung trafen wir zwei Schweizerinnen, die von dem „wohlhabenden“ Land Liechtenstein sprachen. Ich denke, dass sagt schon alles.

Wie lang ist der Fürstensteig in Liechtenstein?

Etwa 12 Kilometer, gespickt mit 800 Höhenmetern im Aufstieg und satten 1.500 Metern im Abstieg. Je nachdem von welcher Seite ihr kommt natürlich. Dauer: 5-6 Stunden.

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