Opatija – Kroatien
Die Corona-Pandemie hielt die Welt bereits seit Monaten in Atem. Nachrichten über steigende, fallende und wieder steigende Infektionszahlen sowie neue Corona-Hotspots nahmen einem die Lust zum Reisen. Nach unserer letzten Reise Anfang des Jahres nach Thailand (hier zum vollständigen Artikel), gaben wir die Hoffnung auf einen unbeschwerten Urlaub für dieses Jahr auf.
Durch einen Zufall und spontanes Handeln ergab sich aber eine Möglichkeit zusammen mit Freunden eine Reise nach Kroatien zu unternehmen. Wichtig war für uns diese Reise mit dem Auto machen zu können und ein eigenes Haus zu mieten. Beides konnten wir erfüllen und so ging es zu siebt auf eine knapp 1.000 Kilometer lange Fahrt durch Österreich, Slowenien in den Norden von Kroatien – genauer gesagt in die wunderschöne Küstenstadt an der Adria Opatija.
Der Weg ist das Ziel (Teil 1)
Von Deutschland aus ging es auf unseren kleinen Roadtrip Richtung Istrien, Kroatien. Frühmorgens (oder besser gesagt mitten in der Nacht) fuhren wir los, um dem Verkehr möglichst zu entgehen. Die Fahrt war für uns bereits ein wichtiger Teil der Reise, um die Arbeit und den Alltag zu Hause zu lassen.
Was unter normalen Bedienungen kein Problem darstellt, wurde in diesen Corona-Zeiten zur Herausforderung – die Grenzübergänge. Passierten wir die deutsch-österreichische Grenze noch ohne viel Aufwand, wurde der Grenzübergang von Österreich nach Slowenien zur Herausforderung.
Bereits nach wenigen Kilometern in Österreich kamen Meldungen über Staus bei den Grenzübergängen. So sind Grenzübertritte für Personen ohne österreichische oder slowenische Staatsbürgerschaft nur über den Karawankentunnel, den Loibltunnel oder Spielfeld (Autobahn) möglich. Da der Stau am Karawankentunnel bereits auf bis zu 5 Stunden Wartezeit durch Blockabfertigung gewachsen war, wichen wir auf den Loiblpass bzw. -tunnel aus. Dafür nahmen wir auch gerne eine längere und anspruchsvollere Strecke in Kauf, anstatt mit der Masse an der Grenze zu stehen.
Dies taten wir dann unausweichlich am Grenzübergang Slowenien-Kroatien, wo wir über drei Stunden für ca. 6 Kilometer benötigten. Allerdings war dies leider der Tageszeit geschuldet. Denn mittlerweile war es Nachmittag an diesem Samstag im August. Als auch dieser Grenzübergang hinter uns lag, hatten wir nur noch 20 Kilometer bis zu unserem Ziel und erreichten am frühen Abend die Villa von Maja und Mislav – die Casa Maya Opatija.
Home sweet (temporary) home
Unser neues Zuhause für eine begrenzte Zeit fühlte sich auch sehr schnell als solches an. Die Kommunikation vor der Anreise klappte genauso so perfekt wie die Schlüsselübergabe und der Check-Out. Die Villa erfüllte unsere Erwartungen zu 100 Prozent. Wir hatten drei Schlafzimmer mit jeweils eigenen Bädern, ein Gäste-WC, sowie einen gemütlichen Wohn- und Essbereich mit Vollausstattung. Das Haus war sauber, modern und perfekt am Hang gelegen. Ins Zentrum waren es zu Fuß keine 30 Minuten. Einkaufmöglichkeiten waren mit dem Auto nur wenige Minuten entfernt.
Das Wichtigste war natürlich der Außenbereich mit dem Pool und dem Grill, da wir hier auch die meiste Zeit verbrachten. Der Pool sorgte für die nötige Abkühlung und war groß genug für Wasserball, drei gegen drei. Den Grill nutzten wir auch ausgiebig und konnten draußen am Tisch Essen oder im Schatten entspannen. Das gute Wetter schien im Preis inbegriffen zu sein und wir nahmen die Sonne dankend an.
Wir können die Unterkunft wärmstens empfehlen. Wir waren mit drei Pärchen und einem Kind unterwegs und diese Unterkunft bietet ausreichend Platz für sechs Erwachsene und einem Kind (unter 7 Jahren). Beachten sollte man an dieser Stelle, dass das dritte Schlafzimmer nicht ganz an den Komfort der anderen beiden Schlafzimmer rankommt.
Wer eine Alternative sucht, sollte sich das Apartment Oli anschauen. Eine authentische und malerische Ferienwohnung, die mit viel Liebe neu aufgebaut wurde. Schaut hier ruhig mal vorbei für weitere Information: www.puz-opatija.com.
Willkommen in Kroatien – Willkommen in Istrien – Willkommen in Opatija
Unsere Tage verbrachten wir ganz entspannt am Pool und im Garten unserer Villa in Pobri. Das Wetter war grandios und die Tage verflogen nur so. Dennoch wollten wir auch etwas von Kroatien sehen. So zunächst von unserer kleinen Stadt Opatija, einem Kurort mit viel Glanz vergangener Tage.
Empfehlenswert ist hier ein Spaziergang entlang der Küstenpromenade Lungomare (auch Franz-Joseph-Promenade) beginnend im Osten beim Črnikovica Beach bis zum Slatina Beach im Westen. Dieser knapp drei Kilometer lange Abschnitt (von insgesamt 12 km) verwöhnt den Besucher mit einem tollen Blick auf die Kvarner-Bucht und die Stadt selbst. Der Weg ist gesäumt von prachtvollen Villen und noblen Hotelanlagen. Ferner findet sich an fast jeder Ecke ein Platz zum Baden bzw. Sonnen.
Entlang der Promenade kommt man an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei, wie der Villa Angiolina, der Statue des Schriftstellers Miroslav Krleža oder dem Wahrzeichen der Stadt, dem Mädchen mit der Möwe (Djevojka s galebom). Entlang der Promenade finden sich auch viele Parks und Cafés die zum Verweilen einladen oder einfach zum Seele baumeln lassen. Wie beispielsweise das Café des Milenij Hotels mit Blick auf das Mädchen mit der Möwe und das Treiben an der Promenade.
Kulinarisch sollte man sich auf deftiges Essen einstellen. Im Restaurant Oštarija Osojnak, unweit unserer Unterkunft, genossen wir einen Abend das kroatische Essen im entspannten Innenhof. An einem anderen Abend durften wir das Restaurant Vongola besuchen. Dieses befindet sich direkt am Wasser an der Promenade und bietet köstliche Meeresfrüchte, die es ein Muss ist zu probieren.
Pula
Was ist schon eine Urlaubsreise ohne einen längeren Tagesausflug mit dem Auto und einer kleinen Erkundungstour durch das Urlaubsland?! Wir machten quasi Urlaubs-Inception in dem wir einen Kurztrip während unseres Urlaubs einplanten. Das Ziel war das ca. 100 Kilometer entfernte und durch die Römerzeit stark geprägte Pula. Eine Küstenstadt im Süden der Halbinsel Istrien.
Der Weg dahin war geprägt durch Baustellen und Mautstraßen. Als wir nach gut 1,5 Stunden Fahrt ankamen, war unser erstes Ziel ein Parkplatz im Zentrum und möglichst für lau. Dass mit dem Zentrum war kein Problem bei der überschaubaren Größe der Stadt. Der kostenlose Parkplatz Free Parking in der Nazorova ulica 4-12 war aber leider voll. So fuhren wir eine Straße weiter zum Parking Marsovo polje. Mit ein bisschen Geduld und etwas Kleingeld konnten wir unseren Wagen parken. Alternativ empfehlen wir den Parkplatz in der Castropola ulica 19. Strategisch perfekt gelegen zwischen dem Kastell von Pula und der Einkaufsmeile.
Unser erstes Ziel in Pula war das Amphitheater, welches das wohl bekannteste und größte Highlight der Stadt ist. Es ist übrigens mit seinem damaligen Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern das sechstgrößte römische Amphitheater der Welt. Das größte steht übrigens in Rom und hatte Platz für 50.000 Zuschaue. Fanden noch im 1. Jahrhundert n. Chr. Gladiatorenkämpfe in der Arena statt, bietet es heute Platz für das berühmte Pula Film Festival sowie Konzerte und Kulturveranstaltungen.
Selbstverständlich bietet es auch Platz für interessierte Touristen, die für rund 10,- € einen Blick reinwerfen sollten. Auch wenn man von Außen schöne Aufnahmen machen kann (die beste im Norden), lohnt sich der Eintritt auf jeden Fall. Die Atmosphäre und die Dimensionen werden erst im Inneren so wirklich real.
Wir schlenderten weiter durch die authentischen Straßen und Gassen von Pula Richtung Sergierbogen. Einem altrömischen früheren Stadttor. Das Tor ist nicht nur ein schönes Fotomotiv, sondern gleichzeitig der Beginn der Einkaufsmeile Ulica Sergijevaca. Entlang dieser Straße finden sich viele kleine Boutiquen, Restaurants und Cafés. Für den Standardtouristen mit lockerer Brieftasche ein Genuss. Auch wir ließen hier Bares wie z.B. für die ein oder andere Flasche Olivenöl.
Folgt man der Straße weiter kommt man zum Hauptplatz (Forum). Hier findet sich neben dem Rathaus und der Touristeninformation auch der Augustus-Tempel. Dieser Tempel lässt nicht nur jeden Instagrammer freudig durch die Kameralinse schauen, sondern bietet für Geschichtskundige ein wahres Highlight. Denn der Tempel ist das älteste erhaltene Bauwerk Kroatiens.
Zum Abschluss unseres Besuchs in Pula ging es noch hoch hinaus zum Kastell von Pula. Für 20 Kuna (keine drei Euro) kann der Besucher die Anlage erkunden und einen tollen Blick auf die Stadt und den Hafen genießen (inkl. des Amphitheaters). Der kurzweilige Besuch war somit der perfekte Abschluss unseres Trips nach Pula.
Kap Kamenjak
Er sollte aber nicht der Abschluss des Tages sein. So fuhren wir weiter in den Süden und kamen im Naturschutzgebiet Kap Kamenjak an. Autofahrer müssen vor Eintritt eine Schranke im Urlaubsort Premantura passieren und für 80,- Kuna (knapp 11,- €) eine Tageskarte erwerben. Öffnungszeiten sind von 7-21 Uhr. Bis 22 Uhr müssen Besucher den geschützten Bereich verlassen. Danach ging es über eine abenteuerliche Strecke zur Safari Bar ganz im Süden. Auf dem Weg dorthin gibt es zahllose Möglichkeiten die ein oder andere Bucht anzusteuern.
Wir ließen alle sportlichen Aktivitäten und die istrische Natur im Staub hinter uns und kehrten im Spielplatz für Erwachsene (und Kinder) ein. Die Safari Bar wurde von uns auf Empfehlung eines Arbeitskollegen aufgesucht und es war ein Erlebnis für sich. Man kam sich vor wie im Film The Beach von Danny Boyle aus dem Jahre 2000. Mitten im Gebüsch hockten zahlreiche halbnackte Menschen verschiedenster Nationalitäten wie in einer Gemeinschaft von Aussteigern zusammen und genossen den Tagesausklang.
Wir gesellten uns dazu und genossen unser Abendessen vor einer traumhaften Kulisse des Adriatischen Meeres oberhalb des Beach Mala Kolumbarica. Wir ließen es uns auch nicht nehmen die Füße ins kühle Nass zu strecken bevor wir zum Sonnenuntergang den Weg heimwärts Richtung Opatija antraten. Vor der Abreise erklommen wir noch einen wackligen Aussichtspunkt auf „eigene Gefahr“ und fanden heraus, dass nicht jedes Handy wasserdicht ist.
Der Weg ist das Ziel (Teil 2)
Apropos „heimwärts“. Am achten Tag ging es wirklich heimwärts und eine sehr schöne Zeit in Kroatien ging viel zu schnell vorbei. Da wir aber auf der Rückreise weniger Verkehrsprobleme hatten, konnten wir sogar noch zwei entspannte Stops einlegen.
Der erste Stop war das Naherholungsgebiet in Bled (Slowenien). Hier fuhren wir hinauf zum Blejski Grad. Parken kostete 3,- € für 2 Stunden (die Zeit benötigt man auch) und der Eintritt in die Burg 13,- €. Allein der Blick von der Burg auf den Bleder See mit der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt rechtfertigt den Preis. Ein malerischer Ausblick und fast schon eine märchenhafte Atmosphäre umgeben die Burg. Wer ein paar Stunden Zeit hat, kann auch eine kleine Wanderung samt Aufstieg in Angriff nehmen und von den Aussichtspunkten Ojstrica oder Mala Osojnica ebenfalls tolle Aufnahmen vom See mitnehmen.
Den zweiten Stop legten wir in Salzburg, Österreich, ein. Hier befindet sich unweit der Autobahn der Hangar 7 von Red Bull. Hier kann der Besucher kostenlos eine Besichtigung der Flugzeuge und Formel 1 Wagen vornehmen und ausgestellte Kunstwerke begutachten. Ferner gibt es die Möglichkeit der Nahrungsaufnahme im Restaurant oder der Bar. Wir haben auf jeden Fall noch nie so einen guten und komfortablen Toilettenstop auf unserer Fahrt gehabt.
Exkurs
Die Zeit im Haus haben wir selbstverständlich nicht ganz untätig auf der faulen Haut verbracht. Wir haben uns auch weitergebildet und unseren Gin-Horizont erweitert. Wir nutzten die Zeit am Pool, um die folgenden Gin- und Tonic Water-Sorten auszutesten:
– Hoos Gin
– Roku Gin
– Schweppes Indian Tonic Water
Unser Favorit war die Mischung Siegfried Rheinland Dry Gin mit dem Schweppes Indian Tonic Water. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass das unser erster Schluck im Urlaub war. Jedenfalls hat uns diese Mischung sehr überzeugt. Wer es ein bisschen „Gin-iger“ mag, greift hier zu Monkey 47 oder Hendricks Gin. Den Hoos Gin sollte man lieber meiden. Prost.